Konzert der Superlative
Siegener Zeitung 10.03.2018
Konzert der Superlative
Olpe Chor „Upstairs“ sang mit Gospel-Legende Deborah Woodson in der St.-Marien-Kirche
„Ich singe von dem, was ich glaube. Und glaube, was ich singe“ – dies ist das Credo der Sängerin.
mari. Es war ein Konzert der Superlative, das der Olper Gospelchor „Upstairs“ am Donnerstagabend in der St.-Marien-Kirche gemeinsam mit der Gospel-Legende Deborah Woodson veranstaltete. Die rund 200 Besucher erlebten zweieinhalb Stunden Gospels, Spirituals und Pop-Arrangements vom Feinsten. Die Botschaft Gottes verpackt in mitreißende, temperamentvolle, fröhliche und gefühlvolle Songs verleiteten vom Anfang bis zum Ende zum Klatschen, Grooven und Swingen.
„Black & white Gospel“ ist das Thema der Konzertreihe von Deborah Woodson. In deren Rahmen such die bekannte Sängerin Städte wie Olpe, Wesseling, Düren, Worms, Aachen und Bochum auf in denen der Gospel bereits ein Zuhase hat, und bringt gemeinsam mit ihren Gospelmates engagierte lokale Sängerinnen und Sänger mit mit Profis aus der Musikbranche zusammen. Mit dem Thema verfolgt die im amerikanischen Georgia geborenen Sängerin den Grundgedanken, zusammen ein starkes Signal in die Welt zu bringen und gemeinsam viel zu bewegen. Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft singen zusammen und lassen rund um die Inspiration des Gospel eine Mixtur aus lokal bekannten und beliebten Stimmen und dem originalen amerikanischen Sound professioneller Darbietung entstehen. Den ersten Konzertteil gestaltete der Olper Gospelchor „Upstairs“ unter der bewährten Leistung von Christof Mann. Die dem Thema entsprechend in schwarz und weiß gekleideten Sängerinnen und Sänger, die von Christan Reh (Piano), Günter Dienst (Saxophon) und Moritz Mann (Schlagzeug) begleitet wurden, und ihre hervorragende Solistin Bianca Sippel verstanden es von Anfang an, das Publikum mitzureißen. Die einfühlsame Ballade von Mariah Carey mit dem Titel „Anytime we need a friend“ und der eingängige Song „put your hand in the hand of the man who stilled the water“ verfehlten ihre Wirkung auf die Zuhörer nicht, die es nicht mehr auf den Plätzen hielt. Licht in den jungen Frühling und in die abgedunkelte St.-Marienkirche brachte der Chor mit dem wunderschönen Song „Like a candle in the night“.
Im zweiten Konzertteil kam dann Deborah Woodson, die auf beeindruckende Weise unter Beweis stellte, dass sie den Gospelgesang wie ihre Muttersprache gelernt hat. „Ich singe von dem, was ich glaube. Und glaube, was ich singe“ ist das Credo der bekannten Sängerin, die in verschiedenen Broadway-Musicals mitwirkte. Sie lebt inzwischen in Köln und ist vielen Fernsehzuschauern aus der RTL-Sendung „Samstag Nacht“ und als Mitglied der Köln-comedy-Show-Band bekannt. Sie begleitete europaweit Auftritte von Jennifer Rush, Gloria Gaynor, den Weather Girls und den Scorpions und sang als Gastsolisten auf zwei Deutschlandtourneen von Howard Carpendale mit. Weiter fungierte sie als Vocal-Coach bei der Sendung „Deutschland such den Superstar“ und war Jurymitglied beim bundesdeutschen Gospel-Award. „Ihr habt toll gesungen“, sprach Deborah Woodson dem Olper Gospelchor großes Lob für die gelungen Darbietungen aus. Als sie ihre Stimme erhob, konnte man eine Stecknadel fallen hören, so gebannt waren die Zuhörer von ihrer kraftvollen und raumfüllenden Stimme, die sechst Oktaven erfasst, und von ihrer charismatischen und authentischen Ausstrahlung. So sehr wie am Donnerstagabend ist den Zuhörern das bekannte „Amazing Graze“ sicher noch nicht unter die Haut gegangen. Über fantastische Stimmen verfügen auch ihre Gospelmates Claudine Abusu aus Afrika und Honorè Haase aus dem Kongo, die sie bei einigen Songs begleiteten. Musikalisch unterstütz wurden sie von Keyboarder Bodry Johnson Koke der ebenfalls aus dem Kongo stammt.
Im dritten Konzertteil traten Deborah Woodson, ihre Gospelmates und der Olper Gospelchor „Upstairs“ dann gemeinsam auf, und das war nicht nur für die Sängerinnen und Sänger aus dem Chor der Evangelischen Kirchengemeinde ein außergewöhnliches Erlebnis, sondern auch für die Besucher. Ergreifender konnte die Wirkung eines Songs nicht sein, als sie gemeinsam den Song anstimmten, den zahlreiche bekannte US-Musiker wie Lionel Ritchie und Michael Jackson Mitte der 80er-Jahre auf den Markt brachten, um Geld zur Bekämpfung der Hungersnot in Äthiopien aufzubringen: „We are the world“. Und natürlcih gehlte auch der Gospelklassiker von Edwin Hawkins nicht, der sogar kirchenfremde Menschen berühr: „Oh Happy Day“ – eine passende Umschreibung für den besonderen Konzertabend.
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